2027 öffnet die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) in Neuhegi die Türen zum Sammlungshaus, einem neuen Ort für die Arbeit und Auseinandersetzung mit Kulturerbe – speziell auch mit der Sammlung, die Stiftungsgründer Bruno Stefanini aufgebaut hat. Alain Gloor, Projektleiter fürs Sammlungshaus bei der SKKG, begleitet dich als Gastgeber auf dem Weg zu diesem Ziel. Was hat die SKKG da genau vor? Warum und für wen braucht es das?
PODCAST: Wohin damit? Unterwegs in die Zukunft des
Kulturerbes
We ❤ Kulturerbe (Folge 1)
[Alain Gloor:] Herzlich willkommen! Du hörst den Podcast «Wohin damit? Unterwegs in die Zukunft
des Kulturerbes».
Ich bin Alain Gloor und arbeite für die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, kurz SKKG. Ich
sitze gerade im dritten Stock vom Wintower in Winterthur, in der Nähe von Zürich. Das ist das
höchste Hochaus der Stadt und dort ist mein Büro.
In diesem Podcast geht es um unser Sammlungshaus. Das Sammlungshaus ist am Entstehen und
r Plan ist, das Sammlungshaus:Damit du dir das Projekt plastisch vorstellen kannst:
Die SKKG hat ein grosses Stück Land. Momentan steht dort noch eine stillgelegte Fabrik. Dieses
Gelände wird neu genutzt. Langfristig kreieren wir dort einen neuen Ort. Einen Ort für Arbeit und
Kultur. Es wird Wohnungen geben, viel Platz für Gewerbe, Coworking. Dieses Projekt heisst
campo.
Das Sammlungshaus ist ein Teil des Projekts. Es dient als Depot für die 85’000 Objekte unserer
Sammlung. Das Sammlungshaus wird neu gedacht. Nicht als Museum und nicht als Schaudepot.
Es entsteht ein neuer Ort für die Auseinandersetzung mit Kulturerbe.
In diesem Podcast nehme ich dich mit auf diesen Weg: Ich zeige auf, was die SKKG genau vorhat.
Ich frage, warum es dieses neue Sammlungshaus braucht und wem es warum dient. Ich schaue
aufs grosse Ganze und tauche in Spezialthemen ein. Ich erzähle dir, was uns gelungen ist. Und
woran wir gescheitert sind.
Das Sammlungshaus dient hier als Startrampe. Als Ausgangslage, um unterschiedliche Fragen
zum Kulturerbe zu stellen. Um voneinander zu lernen, Wissen zu teilen und gemeinsam
weiterzukommen.
Lustvoll und spielerisch, und immer mit dem nötigen Ernst. Partizipativ und innovativ.
Vorausblickend und professionell. Radikal und voller Respekt. So will die SKKG mit dem
Kulturerbe in die Zukunft gehen. «We love Kulturerbe» – das ist unser Motto.
Aber was bedeutet es, etwas zu lieben? Damit Liebe wachsen kann, braucht es gemeinsame
Erfahrungen. Gespräche. Kleine Ideen, grosse Vorstellungen. Offene Ohren. Dinge, die mal
schiefgehen.
Du kannst dir in der Liebe auch schlecht vornehmen, wohin es genau hingehen soll. Du kannst dir
eigentlich nur viel Mühe geben, nach bestem Wissen und Gewissen vorwärts gehen, mit Herz und
Leidenschaft dabei sein – und aufs Beste hoffen.
Aber was ist Kulturerbe überhaupt? Wie sehr braucht es uns? Wie sehr brauchen wir es? Und
warum? Für mich ist es ein sehr spannendes Thema, das immer in Bewegung ist. Und mit dem ich
mich gerne auseinandersetze.
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Ich habe über zehn Jahre im Stapferhaus in Lenzburg gearbeitet. Das ist ein besonderes Museum.
Ein Museum ohne Sammlung. Heute arbeite ich bei der SKKG bei einer Sammlung ohne Museum.
Ich bin also immer irgendwie dazwischen. Im Dazwischen ist es mir anscheinend wohl. Und das ist
eine gute Voraussetzung, als Gastgeber dieses Podcasts zu wirken. Dich mitzunehmen auf diesen
Weg zum Sammlungshaus und in die Zukunft des Kulturerbes.
Ich mache mich also auf den Weg. Einen Weg, von dem ich mir keine letzten Antworten erhoffe,
sondern mich auf viele neue spannende Fragen freue:
[Daniel Tyradellis:] «... und da würde ich mich so ein bisschen an Robert Pfaller dranhängen:
Museen haben den Zweck, dass man nicht hingehen muss. Das heisst, es ist gut, dass man
weiss, dass es sie gibt. Aber man geht eigentlich nicht freiwillig da rein, weil es einfach zu
langweilig ist.
Da bin ich der Erste, der das unterschreibt. Also ich finde das alles fürchterlich langweilig. Aber es
wäre schon doof, wenn es weg wäre. Also das heisst, man hat ja ohnehin so ein etwas
eigentümliches Liebesverhältnis zu diesem, zu dieser Art von Örtlichkeit, gerade, wenn es um die
Frage der Sammlung geht.»
[Alain Gloor:] Das ist Daniel Tyradellis, Professor für interdisziplinäres Kuratieren am Humboldt
Forum in Berlin. Er ist eine der wohl wichtigsten Stimmen, wenn es darum geht, die Zukunft des
Kulturerbes und der Museen weiterzudenken.
Für diesen Podcast habe ich ihn eingeladen, das Konzept vom Sammlungshaus kritisch zu
betrachten.
[Daniel Tyradellis:] «... ich hab’s noch nicht durchdrungen, verstanden, was es ist. Und ich hatte
auch manchmal so ein bisschen den Eindruck, es hat auch eine etwas fugative Tendenz,
Antworten zu geben, die den Zweck haben, die Antwort vor sich herzuschieben. Also jetzt blöd
gesagt: Ich habe keine Idee, warum es so was braucht.»
[Alain Gloor:] Daniel ist ein harter Kritiker. In der nächsten Folge hörst du, wie er unsere Idee
beurteilt.
We love Kulturerbe. Liebe ist immer etwas Gemeinsames. Und darum brauche ich dich als
Gegenüber. Wir als Stiftung brauchen dich als Partner:in auf dem Weg in die Zukunft des
Kulturerbes.
Hast du beruflich oder privat auf die eine oder andere Weise mit Kulturerbe zu tun? Arbeitest du
zum Beispiel in einem Museum oder in einem Archiv? Studierst du an einer Kunsthochschule oder
an der Uni? Arbeitest du in der Stadtentwicklung?
Und was geht dir jetzt, beim Hören von diesem Podcast, durch den Kopf? Melde dich bei mir. Es
ist mir wichtig, ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben.
Deine Gedanken erreichen mich am besten per Mail: sammelstelle@skkg.ch
Du findest die Mail-Adresse auch in den Shownotes. Also im Beschrieb des Podcasts. Ungefähr
da, wo du Play gedrückt hast.
Danke fürs Dabeisein! Bis zum nächsten Mal. Ich freue mich, wenn du auch an dann wieder Play
drückst! Damit du keine Folge verpasst, abonniere den Podcast da, wo du jetzt den Podcast
hörst.
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Vielen Dank ans Podcast-Projektteam mit Christine Müller, Rahel Stauffiger und Laura Walde für
die tatkräftige Unterstützung im Hintergrund.
Danke auch dem ganzen SKKG-Team, Daniel Tyradellis und der Podcastschmiede. Nico Feer für
den Sound und, last but not least: danke, Bruno!