Zu Gast in Folge sechs ist Wolfgang Schürer, Schlüsselfigur bei der Gründung des St.Gallen Symposiums. Mit SQUARE-Intendant Tim Kramer und Corinne Riedener spricht er über dessen Geschichte, die Notwendigkeit, sich aktuellen globalen Herausforderungen anzupassen, aber zugleich die Bedeutung historischer Perspektiven für die Gestaltung gesellschaftlicher Diskurse nicht zu vernachlässigen. Besonders hebt er den Wert studentischen Engagements als Motor für Initiative, Dialog und Verantwortung hervor. Schürer berichtet ausserdem, wie vergangene Krisen die Themen des Symposiums beeinflusst haben und warum dessen Mission in einer zunehmend polarisierten Welt aktueller ist denn je. Und was die Hippie-Bewegung und sein dickes Telefonbuch mit all dem zu tun hatten.
Das Gespräch wurde am 29. April 2025 geführt. Leider gab es bei der Aufnahme technische Probleme. Wir entschuldigen uns für die schlechte Tonqualität.
Square Talks, unser Podcast mit den Personalities und Artists in Residence.
Herzlich willkommen Wolfgang Schürer in unserem Podcast.
ität St. Gallen studiert und:Dann haben Sie eine strategische Unternehmensberatung gegründet. Sie waren 20 Jahre lang Mitglied und Sonderbeauftragter der Haager Akademie für Völkerrecht.
Von:Gallen verliehen bekommen und jetzt sind sie hier am 28. Und 29. April im Square as Personality in Residency. Guten Tag, Wolfgang Schürer.
Wolfgang Schürer:Grüezi.
Corinne:Bei uns sitzt auch Tim Kramer, Intendant des Square. Mein Name ist Corinne Riedener. Ja, Herr Schürer, wir sind jetzt eine Woche vor dem Symposium, dem 54. Mit mit welchem Gefühl gehen Sie da rein?
Wolfgang Schürer:Mit Neugierde?
Corinne:Nur Neugierde. Keine Besorgnis, keine Hoffnungen vielleicht?
Wolfgang Schürer:Nein, ich registriere, was sich verändert in der Welt und bin gespannt, dass ISC und die St. Galler Stiftung nur ein Thema daraus gemacht haben oder wie es jetzt durchdekliniert wird.
Corinne: Zeiten lesen, dass die Agenda:Man sagt aber natürlich, dass man nur eine Anpassung an die Aktualität machen will und die anderen Themen selbstverständlich nicht vernachlässigen will. Wie finden Sie diese Ad hoc Umstellung des Programms? Ist das auch in Ihrem Sinn? Braucht es das in diesen Zeiten?
Wolfgang Schürer:Ich glaube, es kommt gar nicht darauf an, was in meinem Sinn ist oder nicht in meinem Sinn, sondern das ist ein Dienstleistungsangebot, das im Markt entweder Zuspruch findet oder nicht genügend Zuspruch findet. Das sind die Kriterien, um die es geht.
Corinne:Gab es in den vergangenen 54 Jahren auch Situationen. Oder Jahre, in denen es vielleicht ähnlich war, wo man auch eine Anpassung gemacht hat oder so aus Aktualitätsgründen Natürlich, wenn.
Wolfgang Schürer:Sie zurückdenken an die ER Jahre mit dem Erdölschock, dann war das eine solche periode oder nach 9, 11 ist die Welt auch in einen anderen Aggregatzustand gekommen. Das ist das Leben.
Corinne:Ist das auch eine Qualität, dass man mit so einem Symposium vielleicht gerade wirklich auch auf Aktualitäten relativ schnell reagieren kann, wenn man ja so Persönlichkeiten schon hier hat?
Wolfgang Schürer:Ich glaube, die Aktualität ist nicht der richtige Kompass, sondern die Aktualität und der Kontext, das ist der Kompass, nach dem man sich ausrichten sollte und muss.
Corinne:Wenn Sie jetzt zurückdenken, Sie waren ja Viele Jahre, über 20 Jahre sowieso immer wieder dabei und dann auch punktuell jedes Jahr wieder. Gab es für Sie Jahre, die besonders denkwürdig waren oder Erinnerungen, die sehr prägsam waren für Sie im Symposium?
Wolfgang Schürer:Die erste Präsentation des Club of Home war sicher eine Zäsur danach die Debatte zwischen dem Präsidenten der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutschen Gewerkschaften, Hans Martin Schleyer und Heinz Oskar Vetter, relativ kurz vor der Ermordung von Hans Martin Scheyer. Das sind ganz gravierende Zäsuren gewesen.
Corinne:Haben Sie auch zwischenmenschliche Erfahrungen gemacht, die Ihnen sehr geblieben sind? Vielleicht auch Menschen, die Sie hier kennengelernt haben, die seither eine Freundschaft verbinden?
Wolfgang Schürer:Ja, ob seither ist mit Blick auf deren Alter und mein Alter etwas schwierig, aber ja, die hat es Gott sei Dank gegeben. Die haben lange, lange Zeit gehalten.
Corinne:Ich hätte sehr gerne, wenn Sie uns ein bisschen mitnehmen könnten in Ihre eigene Studienzeit, in das Studentenleben in St. Gallen. Vielleicht können Sie uns ein bisschen erzählen, wo hingen Sie damals ab? Hatten Sie Lieblingsplätze, Lieblingsbars?
Worüber haben Sie nachts am WG Tisch diskutiert? Welche Musik haben Sie gehört? Wie war das damals?
Wolfgang Schürer:Als Musik hat mich mein Leben lang begleitet und mir immer große Freude gemacht. Aber Bars und WGs, das ist nicht mein Ding gewesen.
Ich habe mit einem guten Kollegen und langjährigen und bis heute erhaltenen Freund, Michael Tindlot, zusammen in einem Wir haben ein Doppelzimmer gehabt und ich habe mehrere Jahre in Teufel als Nachbar von Thomas Klett, einem Studienkollegen, der mich aus einer der schwierigsten Prüfungssituationen, nämlich VGL, gecoacht hat und trainiert hat, mir dann auch, wenn ich das so salopp sagen darf, gelegentlich ins Hinterteil getreten hat, wenn er meinte, ich würde mich zu wenig auf die Prüfung vorbereiten. Das sind so einige der Erlebnisse aus der damaligen Studienzeit.
Tim:Ich höre immer, dass vor allem der Campus viel kleiner war, also dass eben man eigentlich jeden kannte auf dem Campus und das sei so eine unglaubliche Qualität gewesen.
Wolfgang Schürer:In meiner Studienzeit war schon auch eine Revolution, dass wir plötzlich 600 Kommilitoninnen und Kommilitonen im ersten Semester waren und die damaligen Assistenten unserer Professoren, die fanden das schon ein Erdbeben an Größenunterschied und auch an Verlust, an Intimität. Wir kannten uns damals wirklich praktisch alle.
Tim:Und die Beziehung zu den Professoren war wahrscheinlich auch enger dadurch.
Wolfgang Schürer:Die war sehr eng.
Wir hatten das Glück, dass wir mit einer Generation Professoren hier im Studium stehen, die nicht nach dem deutschen Ordinarie Modell hierarchisiert war. Und es gab einen sehr einfachen, guten, sehr kollegialen Zugang.
Herr Professor Petrazini hatte in den Rechtsvorlesungen uns alle mit Herren, Damen, Kollegen angesprochen und auch entsprechend behandelt.
Das führte dazu, dass man sich dann auch ernsthaft vorbereitet hat, weil man mich vor dem ganzen Semester dumm dastehen wollte als der, der es nicht gecheckt hat und nicht vorbereitet kam.
Corinne:JULIA ROTHERBL Hatte es damals viele Herren.
Wolfgang Schürer:Frau Kollegen, Nein, es gab Die Kurven sind heute völlig andere, aber es gab damals im Semester vielleicht drei bis vier Prozent studierende Studentinnen.
Corinne:Und wenn Sie sagen, so WGs und Bars waren nicht Ihr Ding, hatten Sie einen anderen Lieblingsplatz in der Stadt St. Gallen?
Wolfgang Schürer:Ja, die Bibliothek.
Corinne:Okay. Und wo haben Sie da die hitzigen Diskussionen geführt, wenn nicht am WG Tisch oder in der Bar?
Wolfgang Schürer:Die hitzigen Diskussionen, die haben wir unten an der Kaffeebar geführt, der Bibliothek? Nein, an kaffeebarem Gebäude.
Corinne:Ah, okay.
Und können Sie uns vielleicht sagen, wie es überhaupt zu dieser zündenden Idee des Symposiums damals hieß es ja noch anders gekommen ist und warum auch die studentische Initiative Ihnen so wichtig war?
Wolfgang Schürer:Das ergab sich aus der Konstellation, dass eine Volksabstimmung vor der Tür stand und gleichzeitig in Zürich der Globus brannte, in Paris heftige Diskussionen und auch studentische Boykotts gang und gäbe waren. Und ich fand, dass das nicht der Porsche ist, der mich überzeugt hat. Und in der Schweiz hat es ein Prinzip gegeben, miteinander Rede.
Das hat mich als jungen Deutschen sehr beeindruckt und ich habe gefunden, das probieren wir mal, ob das geht.
Ich hatte dann das große Glück, dass Terry Werner Hudson als Magiker, Clemens Brillingmeier als Niederländer und Urs schon leider als früherer Isaac Präsident und Schweizer schnell sich überzeugen ließen und sagen, ja, da machen wir mit. Und so sind wir gestartet.
Corinne:Und wie sind Sie dann vorgegangen? Haben Sie da Klinken geputzt? Wie haben Sie die Ideen gesammelt, das Konzept gemacht?
Wolfgang Schürer:Die Ideen habe ich gesammelt, die ich gelesen habe und Klingenputzen. Ja, ich gebe Ihnen ein Beispiel.
Das erste Büro, was wir beziehen durften, war eine leergeräumte, große Industriehalle der Druckerei Zollighofer, da wo heute der Neumarkt steht.
Und durch Vernickeln hat ein Berner Immobilienunternehmer, der das Objekt gekauft hatte, gesagt, bis die Baugenehmigung erteilt wird, könnten wir dort gratis einziehen.
Und dann hatten wir einen riesigen Drucksaal mit Kälte von 4 Grad und daneben ein exklusives Chefzimmer, das Zimmer von Herrn Zollkofer, dass wir dann ein Öfelchen eingestellt haben.
Dann haben wir bei der Firma Avia Musterwalter uns Kerosen zusammengebettelt und hatten dann im Büro, in dem wir neun Studenten drin waren, hatten wir dann 14 Grad einen tiefen Pullover. So fing das Symposium an.
Corinne:Rechte Start up Vibes, diese Gründungsgeschichten aus der Garage. Und ist man da überall dann auf offene Ohren gestoßen oder wurden Sie vielleicht auch schräg angeguckt? Was wollen jetzt diese Studis da?
Wolfgang Schürer:Nein, wir hatten im Studentenparlament große Skepsis, die sagten, das sind hochtrabende Pläne, das wird sowieso nichts. Und auch in der Professorenschaft herrschte eine Zurückhaltung.
Aber Herr Hektor Knesalek und Herr Prorektor Geiger haben gesagt, Sie geben uns den benefit of the doubt. Und so haben wir dann starten können.
Und die Hochschule legte vom ersten Moment an großen Wert, dass kein Defizit entstehen dürfte, weil dafür keine Mittel vorhanden waren. Und ich muss sagen, ich habe dieser Situation sehr viel zu verdanken, nämlich zu lernen, Ihnen mit wenig Mitteln etwas aufbauen kann.
Corinne:Definieren Sie wenig Mittel, Was für ein Budget sprechen wir da?
Wolfgang Schürer:Das erste Budget des Symposiums waren Schweizer Franken.
Und das erste Defizit haben wir dann abgearbeitet, indem wir bei der PTT im Paketdienst, das war der einzige Ort, wo ich als deutscher Student arbeiten durfte. Und es hatte den großen Vorteil, dass wir auch noch ein warmes Essen bekamen.
Corinne:Also da waren Sie Briefträger, Paketbriefträger oder.
Wolfgang Schürer:Pakete sortiert für den Versand.
Corinne:Wenn wir denken, was heute so studentische Nebenjobs sind.
Wolfgang Schürer:Ich muss sagen, wir sind dankbar geblieben gegenüber einem Herrn. Der Direktor der Peter George Schweiz war ein Herr.
Schmuggli, der uns sehr geholfen hat über das erste Defizit hinwegzukommen Und dann hatten wir großes Glück, dass wir einige Spender fanden, die bereit waren zwei bis viertausend Franken. Zu geben.
Nach dem ersten Defizit, dass ich still rumgesprochen hatte, kam dann einer der Herren auf mich zu und sagte, er hätte gehört, es gäbe da ein Defizit, wie wir damit umgehen wollen und da habe ich gesagt, das abarbeiten.
Dann sagte er ja er wäre bereit und einen Teil dieses Defizits zu übernehmen Und dann habe ich mich bedankt, habe gesagt, das wäre das falsche Signal, denn damit würde die Kultur der Initiative von Anfang an auf leicht gestellt werden und darauf habe ich verzichtet und das hat uns dann eine erste größere Spende für das zweite Symposium gebracht.
Tim:Das studentische Engagement ist ja eigentlich ein Alleinstellungsmerkmal, wirklich was Besonderes der Universität St. Gallen. Kann man sagen, dass das Symposium und das Entstehen ist so der Grund Grundstein war für diese Kultur des hohen studentischen Engagements.
Wolfgang Schürer:Wenn Sie die Verlangungsurkunde der Ehrendoktor anschauen, die mir übertragen wurde von der HSG, dann steht genau das drin, dass wir sozusagen ein Role Model etabliert haben. Und wenn ich mir anschaue, dass es heute nahezu 100 studentische Organisationen an.
Der HSG gibt, dann würde ich mein Salopp sagen, die Hälfte von denen Sie irgendwann mal zu mir gekommen und hat gesagt, wie macht man das?
Tim:Ja, der Umgang mit dem Defizit ist natürlich da eine wichtige Lehre.
Corinne:Was denn obwohl es defizitär war, war es inhaltlich ein Erfolg. Die erste Ausgabe, es hat große Verknüpfung.
Wolfgang Schürer:Hervorgerufen in der Schweiz und in Deutschland und es folgten dann relativ große Berichte darüber.
Es gab einen Einseitenartikel in der Wochenzeitung Die Zeit, es gab drei Artikel in der Zürcher Zeitung in den ersten zwei Jahren und dann kam auch die Franz und der Allgemeine Zeit und wer uns sehr geholfen hat, war Radio SRG in St. Gallen. Der Chef des HDS AG war ein Herr Weber, der ein Studio hatte im Gebäude, in dem damals der Verkehrsverein drin war, in der Nähe des Bahnhofs.
Und diese Interviews haben dann dazu beigetragen, dass plötzlich man sagte, die wollen das ernsthaft machen, die wollen das dauerhaft machen und damit hatten wir die Chance Boden unter die Füße zu bekommen.
Corinne:Sie haben ja vorhin schon ein bisschen beschrieben, dass das Symposium auch eine Antwort auf die Hippie Bewegung und die Hundruhen dieser Zeit waren. Können Sie heute rückblickend dieser Bewegung etwas abgewinnen?
Oder vielleicht anders Waren Sie wirklich ideologisch so weit entfernt oder war es wirklich die Wahl der Mittel, die sie abgeschreckt hat?
Wolfgang Schürer:Was ich als sehr positiv mitgenommen habe von meinem Lebensweg, war die Sensibilisierung für Fragen der Ökologie. Die Präsentation des Club of Home, die hat das Programm dann vier, fünf Jahre weiter begleitet.
Und mit der ersten Präsentation des Club of Home Berichts durch Abilio Budget an der Hochschule St. Gallen wurden wir plötzlich auch in den USA wahrgenommen. Das führte dann zu einer Einladung ans MIT nach Stanford.
Und die eigenen Professoren waren völlig verblüfft, dass plötzlich das Symposium außerhalb der Schweizer Landesgrenzen sehr genau wahrgenommen wurde. Und das wurde zur Chance.
Corinne:Und wie kam es denn zu dieser Zusammenarbeit mit dem Club of Rome, dass die Publikation da vorgestellt wurde? Das war ja schon mal ein Scoop.
Wolfgang Schürer:Das war ein Scoop, den ich eigentlich einer Dame zu verdanken hatte, nämlich Donnella Meadows, der Frau von Dennis Meadows, die beide den ersten Report geschrieben haben.
Nach dem ersten Symposium bin ich mit euch Schneider drei Wochen in den USA gewesen und bei einem Gespräch an mit sagt uns eine der Professorinnen, dass eine Kollegin von ihr mit ihrem Mann an einem großen Bericht arbeite, von dem sie annehme, dass er Relevanz haben würde. Und dann haben wir uns bemüht, Danny Meadows zu treffen.
Der nahm sich keine Zeit und seine Frau nahm sich Zeit und sie wollte nicht glauben, dass es mit dem Programm des ersten Symposiums, dass das eine Studenteninitiative ist. Und dann habe ich sie in Verbindung gebracht mit Philippe Denise, dem Chef der INSEAT in Paris.
Und sie war schon erstaunt, dass ich dessen Telefonnummer dabei hatte. Und dann rief sie ihn an und er Ja, er hätte es nicht bereut, nach St. Gallen zu kommen.
Es wäre eine sehr spezielle Erfahrung gewesen mit dem Studentischen. Und dann sagte Wenn wir den Flug bezahlen könnten, dann wäre sie bereit zu kommen.
Dann habe ich ihr gesagt, den Flug können wir nicht bezahlen, aber wir werden Geld sammeln, dass wir ihn bezahlen können. Und bin aufgestanden und habe ihr die Hand gegeben und fragte sie, ob ich nicht wüsste, dass Handshake in den USA nicht die übliche Tradition wäre.
Sage ich, dass wir in diesem Fall so gut wie einen Vertrag nach amerikanischem Recht.
Und dann ist sie aufgestanden und hat mir die Hand gegeben und ab dann habe ich alle sechs Wochen ihr geschrieben, wie die Programmplanung fürs Symposium geht. Und dann sagte Also wenn wir wirklich den Hit setzen wollten, Dann sollten wir Dr. Aurelio Pece einladen. Und ich wusste nicht, wer Dr.
Aurelio Peche ist. Dann habe ich mich erkundigt und an der Schweizer Botschaft in Rom hat man mir dann gesagt, dass das ein Senior Manager der Fiat Gruppe wäre.
Und Schneider sagte mir Dann sagte die Gründungsfamilie von Fiat sei im Winter in der Schweiz in St. Moritz. Dann habe ich einen Brief geschrieben an Herrn Ageni, ob er uns helfen könnte, ein Budget zu kriegen.
Dann rief eine Sekretärin an und Herr Agnel ist eigentlich gewohnt, dass er eingeladen wird, dass wir den mit dieser Einladung für ein Budget bezwecken wollten. Und dann habe ich das erläutert und dann hat sie Ja, dann sollte ich mich doch mal bei Herrn Anleni vorstellen können.
Dann habe ich das gemacht und interessierte sich dann, ob das wirklich stimme, dass wir Studenten wären. Dann sagte Ja. Und dann sagte er, ob ich ihm einen Beweis liefern könnte. Sa Sie arbeiten ja mit Shell zusammen. Und dann sagte Ja, sage ich.
Der Managing Director von Shell war beim ersten Symposium. Da sagte welcher sagte ich gebe it Wachnum. Und da sagte er, den kenne er, Ich solle mal in sein Vorzimmer gehen.
Und dann telefonierte er und ich wurde wieder reingerufen. Und dann sagte Herr Wagner hätte das interessant gefunden und hätte am Anfang gedacht, dass Studenten mit ihm einen Schabernack machen würden.
Und der Vortrag wäre in guter Erinnerung, aber insbesondere die Diskussion. Dann hat Herr Agnelli Was wollen Sie denn jetzt von mir?
Sage ich zwei Dinge Erstens, dass Sie Herrn Budget schreiben, dass Sie mich empfangen haben und das unterstützen würden. Und zweitens, wenn Herr B. Einen positiven Eindruck hat, dass wir Sie dann in ein, zwei Jahren einladen können, dass Sie kommen.
Und das fand er etwas grollig.
Und wie Sie dann dem Programm entnehmen konnten, hatten wir das große Glück, paar Monate später kam auch Budget und ab dann hatten die Dinge ihren Lauf.
Corinne:Wie blicken Sie heute kürzlich oder vor einigen Jahren war das Jubiläum 50 Jahre der Limit of Growth. Wie blicken Sie jetzt heute zurück auf diese Publikation? Hatte Sie den nötigen Impact oder hätten Sie sich mehr gewünscht?
Wolfgang Schürer:Ich glaube, die hat im Verglichen zu vielen anderen Publikationen mehr Impact gehabt als die Ambition jedes Autors. Ist ja, dass das sozusagen ein neues Kapitel aufschlagen und die Diskussion war vielfältig und war auch sehr kontrovers.
Aurelia PG hat auch akzeptiert, dass wir ihn mit dem früheren Chef der amerikanischen Notenbank Arthur Burns in St. Gallen auf einem Podium hatte. Und es war interessant, dass diese Kontroverse international größeren Wellen schuk als an der HSG.
Und eine zweite Tür, die das Ganze geöffnet hat, der damalige deutsche Wissenschaftsminister war Klaus von Domaby in der Regierung von Helmut Schmid und Herr von Dornani hat dann die Einladung nach St. Gallen an einem Podium angenommen. Das war dann die Grundlage, dass man ein paar Jahre später Helmut Spitt in St.
Gallen ans Symposium einladen konnte und es ihm Spaß gemacht hat, obwohl er am Anfang der Meinung war, dass die Studenten mit den er Jahren mehr Unsinn betrieben haben als was Konstruktives. Also viele Dinge haben eben zwei Seiten derselben Medaille.
Corinne:In St. Gallen.
Und ich denke auch darüber hinaus gibt es seit einigen Jahrzehnten, muss man sagen, immer wieder auch Kritik am Symposium von linker Seite Elitarismus wird vorgeworfen, dass sie einige selbstbezeichnete Lieder die großen Probleme der Welt lösen wollen. Auch dass es keine Transparenz gibt, ist immer wieder ein Vorwurf wegen dieser Chatham House Rule. Wie blicken Sie auf diese Kritik?
Können Sie sie ein Stück weit auch nachvollziehen?
Wolfgang Schürer:Ich glaube, Kritik ist das Salz in jeder Suppe und insofern eine Weiterentwicklung ohne Kritik kann es nicht geben. Wenn alle derselben Meinung sind, dann stagniert der Diskurs.
Der zweite Punkt Ein Teil dieser Kredit ist aus meiner Sicht erstaunlich oberflächlich, denn ich habe nie festgestellt, dass es in den Jahren, in denen ich verantwortlich war, mangelnde Transparenz gab.
Das ISC hat die Arbeitsabschlüsse öffentlich gemacht und hat Rechenschaft abgegeben gegenüber der schweizerischen Stiftungsaufsicht, gegenüber der St. Galler Regierung, gegenüber der Uni St. Gallen gegen und Diskurs ist ja sozusagen die Voraussetzung, um gedankliche Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Deswegen habe ich das zur Kenntnis genommen, aber zum Teil auf mangelndes Wissen und mangelndes Verständnis zurückgeführt. Also nicht Verständnis im Sinne ich passe mich alle anderen Meinung an, sondern man das Verständnis der Auseinandersetzung mit der Institution.
Corinne:So wie ich es verstanden habe, hat die Intransparenz, also diese Kritik daran vor allem damit zu tun, dass wie was gesagt wird an den einzelnen Talks, wie nicht öffentlich gemacht werden darf. Ich denke, das ist mehr der Vorwurf.
Wolfgang Schürer:Ich halte diesen Vorwurf für sehr kurz greifend, denn ich gebe Ihnen ein Beispiel. Die Debatte zwischen Hans-Martin Schleyer und Heinz Oskar Vetter ging über.
Schlüsselfragen der deutschen Tarifautonomie und wenn man mehr hören will, als sozusagen im Zeitungsinterview steht, dann dafür gibt es die Chatham Households und das ist international üblich und gängig und ich wüsste nicht, was daran falsch sei.
Corinne:Das Symposium hat sich ja mittlerweile auch ein bisschen geöffnet. Man geht jetzt auch in die Stadt hinunter, man macht auch öffentliche Diskussionen dort Begrüßen Sie diese Entwicklung.
Wolfgang Schürer:Frau Rieten, wenn ich dazu etwas sagen darf, in Ihrer schwingt eine Annahme mit, die nicht zutrifft. Welche nämlich, dass das Symposium sich geöffnet hat.
Ich kann mich nicht erinnern in den 30 Jahren, in denen ich Mitverantwortung getragen hab, dass wir nicht offenbaren.
Sie können Beat Kappel erfahren, als er Sekretär des Schweizer Gewerkschaftsbundes war, Er hatte sich einmal interessiert, nach Soldaten zu kommen, um dieses Symposium kennenzulernen, Der wurde eingeladen, der hat mitgewählt und da hatte es nicht irgendwelche Grenzen der Transparenz gegeben.
Corinne:Also Sie sagen, es können eigentlich alle kommen, die sich interessieren.
Wenn ich es jetzt umkehre, heißt das auch, dass Sie daraus schließen, dass die Kritiker innen auch vielleicht zu wenig Interesse hatten, überhaupt sich das wirklich anzusehen und auf Rosenberg zu kommen und dabei zu sein und ihre Stimme auch einzubringen?
Wolfgang Schürer:Nein, ich glaube, man hatte ein gewisses Vorurteil und hat dieses Vorurteil vor sich hergetragen und hat das dann wiederholt. Nur Wiederholung macht eine Sache nicht richtiger Them.
Corinne:Hat sich das gebessert, dieses Vorurteil? Denkst du das Vorurteil?
Tim:Nein, das Vorurteil gibt es ganz genauso, glaube ich. Ich glaube, die Gefahr ist relativ groß, dass das Vorurteil sich verfestigt.
Aber man muss, glaube ich, auch sehen, also nach meinem Empfinden ist es halt auch eine zutiefst menschliche Eigenart, vielleicht sogar eine Ostschweizer Eigenart, die noch mal besonders Also mein Vater hat immer diesen schönen Satz, ich lasse mir mein Vorurteil nicht nehmen, weil mein Vorurteil gibt natürlich eine gewisse Sicherheit, in einer bestimmten Gruppe beheimatet zu sein. Und dann müsste ich mich ja dem aussetzen, jetzt auch dann nicht mehr dieser Gruppe zugehörig zu sein.
Also ich müsste eine gewisse Eigenständigkeit haben, als Mensch mit weniger Vorurteilen durchs Leben zu gehen. Und das ist leider habe ich eher das Gefühl in den letzten Jahren schlimmer geworden.
Also die sozusagen die Aufklärung hat ja übrigens genauso wie der IQ nimmt ja auch schon ab seit 20 Jahren. Also der Vernunftsturz, der Vernunftsturz nimmt rasant zu und mit diesem Vernunftsturz zusammen steigen natürlich auch wieder die Vorurteile.
Desto mehr sehen wir es natürlich schon als Auftrag, muss ich ganz ehrlich sagen, da auch dagegen anzugehen. Also das ist schon, glaube ich, ein.
Corinne:Ganz wichtiger Punkt, aber dafür braucht man schon beide seit habe auch den Eindruck, die Vorurteile dienen auch der Distinktion. Es ist jetzt genau zehn Jahre her, dass ich damals für das Kulturmagazin Seiten am Symposium war das 45.
War es glaube ich:Mich hätte es wahnsinnig interessiert, was da bei diesem Gespräch rausgekommen wäre. Zwischen dem Rektorat und den Protestierenden.
Wolfgang Schürer:Also und dem Rektorat von Alois Wickling war ja das Leitthema die Universität als Marktplatz der Ideen und da gab es drei, vier Anläufe, um sozusagen noch breiter ins Gespräch zu kommen, die sie nicht aufgenommen haben. Das haben wir bedauert, aber so ist das Leben.
Corinne:Wie ist es denn Marktplatz der Ideen und auch Ort der Debatte das Symposium sein soll. Ich teile sehr den Ansatz, dass man eigentlich versuchen muss, wirklich mit allen ins Gespräch zu kommen. Genau.
Je schwieriger die Menschen sind, gab es für Sie früher rote Linien? Gab es Personen, die Sie nie eingeladen hätten, Diktatoren oder Leute, wo Sie gesagt.
Wolfgang Schürer:Haben, Leute, die gewaltbereit waren, die haben wir nicht eingeladen.
Corinne:Egal.
Wolfgang Schürer:Wir hatten ja, wenn Sie die Geschichte der RAF anschauen, wir hatten Johannes Martin Schreier und Jürgen Ponton in St. Gailachen Symposium und von der Seite wurde auch seinerzeit ein Stück Druck aufgebaut und da war ich kompromisslos.
Corinne:Hat es Kräfte gegeben in der Organisation, die sich da etwas anderes gewünscht hätten? Die vielleicht gerne mehr Sprengkraft im Line up gehabt hätten.
Wolfgang Schürer:Nein, die Studierenden waren immer interessiert an Diskursen, dann wirklich Pro und Contra Haltung. Und das hat in meiner Zeit etwas mehr gegeben als dann zwischendurch einige Jahre später.
Aber ich darf an etwas erinnern, was ich damals sehr befürwortet hatte. In der Zeit, in der Andreas Kirchschläger für das Symposium verantwortlich war, hat er eine Schlüsselperson aus dem Iran eingeladen ans Symposium.
Diese Persönlichkeit ist auch gekommen und ich fand das eine große Bereicherung.
Corinne:Wie schätzen Sie denn die Situation ein? Wir haben jetzt viel über früher gesprochen, Studentenunruhen, RAF Arbeitgeber, Präsident Schleyer, der ermordet wurde.
Ich aus meiner Perspektive als jährige Frau finde, heute sind die Zeiten auch unruhiger als auch schon. Ich stelle eine große Polarisierung in der Gesellschaft fest. Ich habe das Gefühl, wir können nicht mehr debattieren.
Uns fehlt auch ein bisschen die Debattenkompetenz. Teilen Sie diesen Eindruck oder finden Sie, das ist alles völlig überbewertet, Werden Sie noch mal 20 Jahre älter?
Wolfgang Schürer:Also erstens wäre das ein völlig arroganter Umgang mit Ihrer Frage und damit auch ein Angst, dass ich jede Frage und sie auch als Person nicht adäquat ernst nehme. Das wäre für mich der völlig falsche Ansatz. Und das wäre sozusagen das Gegenteil dessen, was der ISC Geist und die ISC Initiative darstellen.
Ja, wir sind zurzeit sicher in einer Extrem Token Phase. Das, was mich am meisten beunruhigt in der jetzigen Zeit, ist, dass die USA Vertrauen nicht nur verspielen, sondern vernichten und zerstören.
Und egal welche Gesellschaftsform, egal welche politische Heimat man hat und sich verbunden fühlt, wenn es Vertrauen als Grundlage fehlt, dann werden keine konstruktiven Problemlösungen gelingen können. Das ist das, was aus meiner Sicht die Schlüsselfrage der jetzigen Phase ist.
Tim:Was kann man das wieder? Also manchmal hat man das Gefühl, das Vertrauen ist für immer zerspürt.
Corinne:Tischtuch ist zerschnitten, zerschnitten.
Tim:Kann man was retten?
Wolfgang Schürer:Wenn wir in die Geschichte hineinschauen, dann ist das ja nicht das erste Mal, dass man glaubt, dass man in einem solchen Moment sei. Und ich glaube, das Schöne ist, was man aus der Geschichte mitnehmen kann, dass je temporärer ein Eindruck ist, desto weniger ist er nachhaltig.
Und in dem Sinn würde ich hoffen, dass neue Ansätze entstehen. Und es gibt ja auch jetzt im Moment etwas, was wir beobachten können.
Die stärkste disziplinierende Stimme in der Situation in Washington ist im Moment der amerikanische Kapital und Finanzwahl bzw. Die Autonomie der amerikanischen Notenbank. Das sind die Stimmen, die Donald Trump Grenzen aufweisen. Und das finde ich ganz interessant.
Corinne:Sehen Sie denn auch vermittelnde Kräfte oder wo sehen Sie sie?
Wolfgang Schürer:Die vermittelnden Kräfte haben wir gesehen, wenn wir unterbinden an den Tag der Trauerfeier in Rom. Dieses Bild auf den Marmorbogen, wo Präsident Trump und Präsident Selenskyj sich gegenübersaßen und danach Präsident Macron die Hand gefunden hat.
Das sind für mich vermittelnde Kräfte.
Und das, was wir wieder lernen müssen, ist, dass vermittelnde Kräfte nicht durch Schweigen vermitteln, sondern durch Sprechen, durch in den Diskurs einsteigen.
Und das ist das, was ich immer als Hoffnung mit meiner Idee von ISC verkommen habe, dass man Leute an den Tisch kriegt, die nicht gerade drauf scharf fahren, an einem Tisch zu sitzen, dann ins Gespräch zu kommen.
Corinne:Was können denn auch Bildungsinstitutionen wie jetzt der Square oder allgemein die Uni St. Gallen beitragen, um diese vermittelnden Kräfte und wirklich auch die Debattenkompetenz zu stärken? Was braucht es da?
Wolfgang Schürer:Es gab jede Universität, die bereit ist, ihre Stimme zu erheben, Die trägt dazu bei.
Corinne:Also wie meinen Sie das konkret? Weil wir haben ja gerade die Diskussion, ob Universitäten ihre Stimme erheben sollen, sich positionieren sollen oder eben genau nicht.
Wolfgang Schürer:Ich glaube nicht, dass eine Universität sich per se positionieren muss, sondern sie muss Gastgeber für den Diskurs sein. Sie müssen unterschiedliche Meinungen an den Tisch einladen und sich an der Debatte beteiligen.
Corinne:Und im Alltag, Tim, im Alltag.
Tim:Also ich habe ja jetzt das große Glück gehabt, Herrn Schürer jetzt erst kennenzulernen und in den Vorgesprächen zur Residency auch schon ein paar Geschichten zu hören Und auch heute jetzt wieder die Geschichte, wie es zur Entstehung des Symposiums gekommen ist. Also ich habe fast das Gefühl, dass man am meisten lernen kann. Von Ihnen ist Chuzpe einfach Chuzpe. Und das fehlt mir sehr an den Studierenden heute.
Und ich kann mir nur wünschen, dass Sie das mitnehmen von Ihnen.
Wolfgang Schürer:Herr Kramer, es ist interessant, dass Sie gerade den Terminus Chutzberg verwenden.
Wissen Sie, wer mir eine leuchtende Idee gegeben hat, als ich das ISC gegründet habe, niedergeschlagen habe, dass ich erst die ersten Einladungen absagen bekam? Das war der damalige studentische Rabbiner, Herr Schmelzer. Und Herr Schmelzer sagte mir Herr Schürer, heute hat nahezu jede Person ein Telefon.
Und ich habe ihm dann Herr Rabbehner, das ist ein sehr netter Hinweis, das hätte ich auch ohne Ihren Hinweis gewusst. Wie kriegt man die Person ans Telefon? Und da sagte Wissen sie, was die Nummer 114 in der Schweiz ist? Und da sage ich Nein.
Da sagte er, das ist die Auslandsauskunft. Und ich habe dann der 114 angerufen. Die Damen fanden das etwas amüsant, was ich ihnen erzählt hab.
Dann habe ich vorgesprochen in der Post und habe dann einer der Damen gesagt, dass ich drüben in der Paketabteilung als Defizit abgearbeitet habe. Und dann sagte Und was brauchen Sie denn jetzt? Sage ich, wenn ich das damals direkt sagen darf?
Am besten die Telefonnummer des französischen Staatspräsidenten. Den wollten wir nämlich nach St. Anne einladen. Dann sagte sie Und die haben Sie nicht, Sage ich nein.
Und dann sage ich Aber Rabbina Schmelz hat mir Wenn die jemand rausfinden kann, dann sind das hier und Ihre Kolleginnen.
Und ich habe mich dann vorstellen müssen bei der Aufsicht, Das war die Nummer 118 und ich kann Ihnen sagen, es hat hunderte von Telefonen gegeben, die ich diesen Damen zu verdanken habe.
Und ich bin einmal im Monat mit einem Blumenstrauß dort angetreten und habe mich bedankt und habe danach das größte Geheimnis des Telefondienstes erfahren.
Wenn man eine Telefonnummer gar nicht bekam, dann musste man bei den Schwestern im Vatikantelefonbüro anrufen und es gab dort eine Schwester Maria, die dann sagt, Wenn ich mal nach Rom käme, sollte ich mich dort vorstellen. Die fanden es etwas ungewöhnlich, nach welchen Telefonnummern wir fragten.
Und dann sagte Ja, aber Sie haben mir bisher geholfen, sagte sie, die Chefin des Schweizer Auslandsdienstes, der vertraue ich. Und die hat gesagt, Sie machen keinen Unsinn damit.
Und das war dann der Beginn einer Bekanntschaft mit dem Vatikan, die mir über spätere Jahre geholfen hat. Und der spätere St. Galler Bischof Ivo Führer hat dann in Rom ein gutes Wort für mich eingelegt.
Und auf die Art sind wir an Telefonnummer gekommen, die es normal nicht gab. Und das war das Erfolgsgeheimnis, warum wir solche Persönlichkeiten als Referentinnen und Referenten gewinnen konnten, wie es uns dann gelungen ist.
Corinne:Das ist nochmal eine ganz neue Dimension von der Religion als vermittelnde Kraft.
Wolfgang Schürer:Ich darf Ihnen sagen, das Centro Santa hat jetzt beigetragen, dass es dieses Gespräch zwischen Trump und Selenskyj war.
Und der Chef des Centra Sandeo ist jemand, den ich hochverehre, der in sogenannten Attractiv Verhandlungen von Myanmar bis Sudan und Kongo immer wieder ungewöhnliche gute Dienste leistet.
Corinne:Ich hätte zum Abschluss noch eine Ich bleibe noch bei den vermittelnden Kräften und auch bei der Stärkung der Debatte, die wir nötig hätten. Und zwar wir haben eine Was kann die Kultur da leisten dazu beitragen?
Wolfgang Schürer:Die Kultur kann enormes beitragen, weil die Kultur die Institution ist, die die beste Waffe gegen die Abgrenzung ist. Ich gebe Ihnen ein Beispiel.
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine wurde es ein Stück Gepflogenheit, das vorhin gesagt hat, dass man russische Orchester, russische Dirigente, russische Sängerinnen und Sänger auslädt. Und ich muss sagen, dafür habe ich mal ein sehr begrenztes Verständnis.
Denn wer käme auf die Idee zu sagen, mit einem Nichtdarbieten von Boris Gordunov, der Prokofiev wäre dem Frieden in der Ukraine gedient, die Grenze, die ich dort für mich selber ziehen würde. Aber ich bin heute nicht mehr.
Maßgeblich wäre das von bestimmten Künstlern, die sich extrem regienah gerieren, dass ich denen nicht die große Bühne geben würde.
Aber wir hätten einen enormen Kulturverlust und auch darüber hinaus einen Zivilisationsverlust, wenn wir sagen, russische Musik oder russische Kultur wird gestrichen. Wir würden uns damit ein Armutszeugnis selber ausstellen.
Corinne:Für mich ist eine große Kraft nicht nur in der Kultur des Bestehenden oder was es schon gibt, einfach wirklich auch die kulturelle Produktion, die uns auch immer wieder herausfordert, uns zwingt, die Köpfe und die Ideen aufzureißen und irgendwie auch gesellschaftlich Impulse setzen kann, die eine Herausforderung sind, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, wenn.
Wolfgang Schürer:Ich Ihre Frage aufnehmen darf und mit einem St. Galler Beispiel beantworten darf. Altbundesrat Kurt Vorgl.
In der Zeit seines Wirkens in Bern war er Gastgeber für die Abrüstungsgespräche in Genf und er hat einen russischen Chef unter Nitse dem Amerikanischen eingeladen und hat dann die Gäste begrüßt.
Und diese Akzente, die fehlen heute und an das sollten wir uns erinnern und sollten auch weitermachen, da statt zu Jetzt passt es uns nicht oder jetzt sind wir zu bequem oder sonst etwas auf Jemand, auf den ich da einige Hoffnung setze, ist Herr Stoltenberg und die norwegische Regierung.
Die norwegische Regierung ist für mich die europäische Regierung, die im Bereich der Vermittlung und der guten Dienste mit die aktivste Rolle zurzeit spielt. Und da kann ich nur sagen, da freut sich den Hut, wo immer es mir möglich ist, in klein unterstütze ich das.
Corinne:Ja, vielen Dank für diese Ausführungen, auch für diesen kleinen Rückblick, der doch sehr einprägend war. Und uns bleibt eigentlich nur noch Danke zu sagen und Ihnen noch einen guten Aufenthalt im Square zu wünschen. Wolfgang Schülber, vielen Dank.
Haben Sie sich die Zeit genommen und auch dir, Tim, dass du ihn eingeladen hast.
Tim:Vielen Dank auch von dir.