Hast Du jemals davon geträumt, eine Safari-Lodge zu leiten? Thijs Claassen tat es - und fand sich dann dabei wieder, im Morgengrauen Wasserleitungen zu reparieren, Elefanten auszuweichen und in letzter Minute vegane Hochzeitsanfragen zu bearbeiten... mitten im afrikanischen Busch! In dieser Folge nehmen wir Dich mit zu Elephants Crossing, einer Lodge im atemberaubenden malaria-freien “Welgevonden-Game Reserve”, wo Thijs und seine Frau Noortje ihren Traum erfüllen, nachdem sie die Niederlande verlassen haben.
Freue Dich auf lustige Geschichten, herzerwärmende Momente und einen Einblick in den Betrieb einer Lodge in der Wildnis. Und warum werden Elefanten „die Ninjas des Busches“ genannt? Schalte ein und finden es heraus! 🐘
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Elephants Crossing Lodge: https://elephants.crossinglodges.com/
Welgevonden Game Reserve: https://www.welgevonden.org/
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Sound credits: uppbeat.io/ und https://pixabay.com/
Folge 14 Elephants Crossing with Elke
[:[00:00:09] André: Viele Leute besuchen Südafrika wegen den Tieren. Sie wollen eine Safari erleben und die Big Five sehen. Die meisten denken da an den Krüger Nationalpark im Osten des Landes oder vielleicht an den Addo Elephant Park in der Eastern Cape.
Nationalparks und über:Ich habe mich mit Thijs Claassen von den Crossing Lodges im Welgevonden Game Reserve in Südafrika unterhalten. Lieben Dank an seine Kollegin Elke Menz, dass ich euch das Gespräch auch auf Deutsch bereitstellen kann.
Das Originalinterview könnt ihr wie immer in der englischen Version des Podcasts hören.
Hallo Elke und herzlich willkommen.
[:[00:01:00] André: Heute geht es also um das Welgevonden Game Reserve oder Wildreservat, in der Waterberg Region in Südafrika. Die Waterberg ist ca. 2-3 Autostunden nördlich von Johannesburg.
Ich war:Deshalb war ich letztes Jahr sehr gespannt und positiv erfreut, eine neue Lodge zu sehen und das war die Elephants Crossing Lodge.
[:[00:01:35] André: Eine eigene Lodge im Busch zu haben, ist für viele Menschen ein Traum. Aber es ist wahrscheinlich nicht das, was man erwartet, wenn man zum ersten Mal darüber nachdenkt. Thijs und seine Frau Noortje haben zwei Lodges, die erwähnte Elephant's Crossing Lodge und Zebra's Crossing. Elke, wie sieht die Realität aus im Vergleich zu dem, was die beiden erwartet hatten, bevor sie nach Südafrika gezogen sind?
[:[00:02:16] André: Davon haben auch schon viele Leute geträumt
[:Am Anfang, als sie noch in der Die Lodge gewohnt haben, haben sie eigentlich täglich damit gekämpft, dass Elefanten die Wasserrohre zerstörten. Thijs und Noortje sind aufgewacht und hatten wieder kein Wasser. Dann musste sie erstmal die Wasserleitung und den Wassertank reparieren. Die Elefanten haben dann wieder Bäume zerstört und angebissen, dann über die Straßen lagen.
Die mussten dann wieder kleingeschnitten werden. Also das sind auch solche Erfahrungen, die dazugehören wenn man eine Lodge besitzt, und die man sich eigentlich gar nicht vorstellt, wenn man zu Besuch kommt.
Es ist natürlich ein wunderschönes Erlebnis, insgesamt und ganz wichtig ist dafür einfach, dass man Leidenschaft hat für die Gastfreundschaft und auch, wie Thijs sagt, jeder Tag ist einfach völlig anders.
[:[00:03:45] Elke: Ja, genauso ist es. Das ist natürlich auch der Spaß an der Sache. Man muss halt schnell auf den Beinen sein, schnell denken, und damit rechnen, dass immer Variationen wieder da sind im Tagesplan. Wichtig ist natürlich die Zusammenarbeit mit dem Team, mit den Kollegen.
Man arbeitet in Südafrika mit Menschen aus einer anderen Kultur zusammen, und da gibt es ja noch die Geschichte der Apartheid, die vielleicht auf dem Papier heute nicht mehr so existiert, aber in der Gegend, in der sich die Lodge befindet spürt man es schon noch hier und da.
Wenn man als weißer Ausländer, so wie Thijs und Noortje, aus Holland, angekommen, dort investiert und heute ein Unternehmen gründet, dann muss man am Anfang sich schon adaptieren, dass sich die Kollegen und Mitarbeiter erstmal an die Zusammenarbeit auch gewöhnen müssen und das Vertrauen aufbauen.
Vor allem, dass man was zusammen aufbauen möchte. Es war am Anfang eine ganz schöne Herausforderung aber mit der Zeit nach drei, vier Jahren haben die sich toll eingearbeitet und sie haben ein super Team.
[:Erzähl mir von den Kollegen in der Lodge, denn sie sind eben ein sehr wichtiger Teil der Erfüllung dieses Traums.
[:Und dabei ist wirklich das Team das Wichtigste. Wir hatten wirklich Glück mit den Südafrikanern, die wir angestellt hatten und mit denen wir zusammenarbeiten durften. Auch das ist etwas, was für Thijs wirklich zählt, dieses Team, Viele sind heute noch dabei, die auch da waren, als er die Lodge übernommen hat.
[:[00:06:08] Elke: Thijs und Noortje kommen ursprünglich aus den Niederlanden, und haben sich die Lodges das erste Mal in 2021 angeschaut, kamen als Besucher in und waren sofort total begeistert.
Also sie haben sich in der Hotelfachschule in Holland kennengelernt, und in der Zeit von COVID hatten sie ja genügend Zeit, sich Gedanken zu machen, über was sie eigentlich jetzt die nächsten Jahre aus ihrem Leben machen wollten. Und es ergab sich eine Gelegenheit, dass sie diese Lodges kaufen konnten.
Obwohl viele ihrer Freunde ihnen gesagt haben, "das macht ihr doch nicht, ihr könnt doch nicht Familie und Freunde verlassen" -wie das halt so ist. Aber Thijs und Noortje haben sich gesagt, wenn sie es nicht machen, dann würden sie später diesen Schritt bereuen. Sie haben eine große Leidenschaft für die Natur und mögen einfach auch Herausforderungen.
Welgevonden war ja damals noch nicht so bekannt, als sie vor vier Jahren das erste Mal daherkamen; sie haben gefunden, dass es ein Gebiet mit Potenzial ist und da wollten sie einfach auch mitmachen. Sollte ja nicht zu weit weg von der Großstadt sein. Es ist eine malariafreie Gegend was auch gut passt, wenn man eine Familie gründen will.
[:Meine Kollegen und ich haben einige Lodges im Welgevonden besucht, und Elephant's Crossing wurde schnell zu einem meiner Favoriten.
Nicht nur, aber auch, weil man dort eine unglaubliche, weite Aussicht hat. Und das ist wirklich mit, was ich am meisten vermisse aus meiner Zeit in Südafrika. Wenn man dort sitzt am Pool und einfach endlos weit sehen kann. Die Zelte sind auch sehr komfortabel, jedes hat ein eigenes Pool, und das Essen ist einfach hervorragend.
Aber hinter den Kulissen in einer Lodge gibt es eine Menge zu tun und zu planen. Erzähl uns doch davon, was ein Team so beachten muss, denn sie können nicht einfach in einen Einkaufsladen um die Ecke gehen, wenn sie etwas vergessen haben.
[:Sie hatten alles gut vorbereitet, für jeden Kunden alles vorher mit denen abgesprochen, was sind ihre Ernährungswünsche, Ernährungsbedürfnisse und einer von den Gästen zum Beispiel, war alles klar, und dann als er dann ankam hieß es, ja jetzt eine Woche vorher hat er beschlossen, dass er Veganer wird jetzt.
[:[00:08:56] Elke: Nun ja, dann muss er wieder alles umstellen.
Jetzt, ein paar Wochen später, lacht man natürlich drüber, wie man sich da beeilen musste und schnell noch irgendwo im nächstliegenden Ort was holt, was für diesen Gast dann auch gut zum Essen ist. Man muss halt mit solchen Sachen zurechtkommen, wenn man im Busch leben möchte.
Gott sei Dank haben wir das Team um uns herum. Wir wissen, dass wir uns gegenseitig aufeinander verlassen können. Das ist halt heute auch sehr, sehr wichtig.
Jetzt haben wir vor kurzem eine Hochzeit im Elephants Crossing, mit was alles dazugehört Fotograf, Blumen, Dekoration. Und das musste man natürlich alles in den Busch bringen.
Das nächste Dorf, das ist Vaalwater, ein kleines Dorf wo es nicht alles gibt, also anderthalb Stunden weg von der Lodge. War doch eine kleine logistische Herausforderung, dass wir alles zeitmäßig, pünktlich hinbekommen haben zur Lodge, aber wir haben es geschafft und die Gäste hatten einen wunderschönen Tag.
Man muss halt einfach gut planen und trotz allem flexibel sein. Es klappt meistens, glücklicherweise.
Und wenn man das in Europa hat, ist man in der Nähe einer Stadt, aber wenn du halt wie hier drei Stunden verlierst, bis du in die Stadt fährst und wieder zurückkommst, dann sind die Elefanten nicht mehr unsere größte Herausforderung.
[:Apropos Elefanten, warum heißt die Lodge eigentlich Elephant's Crossing?
[:Thijs ging dann mit seiner Taschenlampe raus, und leuchtete damit links und rechts und, stell dir vor, vor ihm ein riesiger Elefantenbulle. Als Städtler ging er natürlich zurück ins Zelt, schloss die Tür, blieb aber am Fenster und es kamen mehrere Elefanten vorbei, als würde ihnen einfach der Platz, ist ja der Busch in dem Fall, gehören.
Und am nächsten Tag saßen sie am Swimming Pool, also dieser Plunge Pool und einer von den Elefanten kam und trank aus dem Pool, zwei bis drei Meter von ihnen entfernt. Da haben sie sich dann überlegt der Name Elefanten muss mit rein für diese Lodge.
Sie haben dann kurz danach auch Zebras Crossing, die Lodge im Waterberg übernommen, die eigentlich schon ganz gut lief, dort auch renoviert, und so haben sie sich überlegt, bei Zebras Crossing gab es viele Zebras und Elefanten bei Elephants Crossing und deshalb wurden diese Namen so mit reingenommen.
[:[00:12:21] Elke: Ja, man nennt sie nicht umsonst die "Ninjas des Busches". Es ist wirklich beeindruckend, wie leise diese Tiere sein können, obwohl sie doch so riesig sind.
[:[00:12:39] Elke: Welgevonden ist, ich würde heute sagen, ein Juwel, wenn es um Reservate geht. Die ganze Planung des Reservats, die verschiedenen Arten von Flora und Fauna.
Es wurde:[00:12:59] Elke: Es ist Malaria-freies Gebiet, nahe an Pretoria und Johannesburg, viel näher, also weniger Fahrt vor allem für Self-Drive sehr interessant.
Und natürlich, was für mich sehr beeindruckend ist, ist die Aussicht im Reservat, einfach dramatisch. Man kann, so wie Thijs, stundenlang auf dem Berg oder am Hügel sitzen und einfach nur die Aussicht genießen. Ich habe es vor allem genossen auf der Terrasse, wenn man da einfach sitzt, abends.
Unter dem Sternenhimmel hat man ungefähr 70 Kilometer in die Weite, keine Straßen, keine anderen Gebäude und natürlich auch keine Menschen, nur Tiere und abends die Elefanten, die unten vorbeikommen.
Welgevonden ist auch für seine Nashorn-Population bekannt und wir sind sehr stolz darauf, dass wir eines der wenigen Big Five Reservate im südlichen Afrika sind, in dem die Nashörner nicht enthornt werden.
[:[00:14:29] Elke: Das ist ja auch, wofür dieses Wildreservat einfach einzigartig ist. Es gibt keine Teerstraßen im Reservat, es gibt keine Möglichkeit, selbst zu fahren. Unsere erfahrenen Rangers führen euch an die Stellen, wo es auf jeden Fall die verschiedenen Big Five gibt und ihr werdet auf jeden Fall mehr Tiere als Autos sehen.
Zur Lodge selbst, wir sind eines der wenigen richtigen Zeltcamps. Wenn ihr also nachts im Zelt liegt, hört ihr die Wildtiere, Schakale, Hyänen oder, wie es mir passiert ist, den Elefanten, der seinen Trunk im Pool hat und draus trinkt. Also das ist auch schon ein Erlebnis.
Wir sind auch eine der wenigen Lodges, die Kinder jeden Alters akzeptieren. Noortje und Thijs haben in den letzten Jahren nicht nur das Unternehmen geleitet, sondern auch zwei Kinder bekommen. Und sie wollen natürlich sicherstellen, dass jeder, der eine Familie hat, diese Erfahrungen machen kann.
Thijs erzählt immer wieder von dem Moment, als sein zweijähriger Sohn das erste Mal einen Elefanten sah. Den Blick auf sein Gesicht wird er wohl nie vergessen.
[:Und obendrein haben alle Lodges im Reservat maximal fünf oder sechs Zimmer, was natürlich ein sehr persönliches Erlebnis erlaubt.
Erzähl uns doch ein oder zwei Geschichten, die ihr in der Lodge erlebt habt.
[:Das ist ein toller Aussichtspunkt, auf dem er immer stundenlang sitzen konnte. Also nach seinem Tod, schon lange bevor Thijs die Farm übernommen hat, verstreut diese Familie seine Asche an diesem Ort, und so kommen sie dann auch jedes Jahr eigentlich immer wieder dorthin zu Besuch, für die Erinnerung.
Letztes Jahr haben sie dann Anruf bekommen, sie wussten, dass diese Familie wiederkommt, für einen Urlaub, um sich zu treffen. Aber diesmal war es der Freund einer der Töchter der angerufen hat. Und er meinte, ob es denn möglich wäre, dass er seiner Freundin genau an diesem Ort einen Heiratsantrag machen könnte. Es würde doch für die Familie ziemlich viel bedeuten.
Ja, und dann sind wir mit der ganzen Familie dorthin gefahren, als sie hier waren, es war eine tolle Überraschung für alle. Es war einfach ganz speziell. Und Thijs bekommt immer noch eine Gänsehaut, wenn er darüber spricht.
[:[00:17:50] Elke: Ja, was auf der lustigen Seite vielleicht mal gesagt werden kann, ist, die Gruppe von Italienern, die kamen und zwar als Mehrgenerationenfamilie, Großeltern, Eltern und Enkelkinder. Sie waren bei uns im Urlaub wir hatten praktisch 13 Personen bei uns, die schon aber zwei, drei Wochen unterwegs waren.
Naja, ihr kennt ja das italienische Temperament. Wir konnten sie überall hören. Sie wollen alle unbedingt eigentlich nach dem Aufenthalt nur noch nach Hause, weil sie schon so lange unterwegs waren. Es war eine tolle Erfahrung für sie, aber trotz allem ein bisschen anstrengend. Also die haben sich dann natürlich, wie das so ist in Großfamilien, regelmäßig unterhalten.
[:[00:18:45] Elke: Ja, zum Glück war es am Ende der Reise. Ich denke, es war ein bisschen lange.
[:Ich schließe meine Folgen gerne mit Fragen über Favoriten ab. Was ist der Lieblingsort vom Thijs im Welgevonden
[:Thijs sagt dann immer, ich muss mir auch mal vorstellen, was diese Bäume schon gesehen haben, denn, ihr sprecht hier von Bäumen, die über 100 Jahre alt sind. Hunderte von Jahren alt sind. Und das ist wirklich einer seiner Lieblingsplätze.
[:Ich kann die Antwort schon ahnen, aber meine letzte Frage: was ist Thijs sein Lieblingstier?
[:Man sieht die Wimpern, man sieht ihre Falten im Gesicht, wie sich der Rüssel bewegt, wenn sie trinken, auch aus dem Plunge Pool. Kann man stundenlang sich das ansehen. Es ist wirklich was Besonderes.
[:[00:20:42] Elke: Ja, André, auch vielen, vielen Dank dass du uns eingeladen hast.
[:Wir haben euch auch etwas über das Welgevonden-Wild-Reservat, nördlich von Johannesburg, erzählt und warum das ein wunderbarer Ort ist, den man besuchen sollte.
Danke euch, fürs Zuhören und ich hoffe, ihr fandet die heutige Folge auch interessant und habt jetzt vielleicht Lust, den Welgevonden in der nächsten Reise nach Südafrika mit einzubauen.
Bis zum nächsten Mal.