Was verbindet die freundlichsten Menschen der Welt mit 500 Elefanten auf Lastwagen und Fischen mit einem erstaunlichen Sinn für Mode? Malawi.
Warum ist Malawi Afrikas bestgehütetes Geheimnis? In dieser Folge unterhält sich André mit Lindsay, einer in Malawi geborenen Tourismusexpertin, die Reisenden seit über 25 Jahren die Magie ihres Landes zeigt, genau darüber.
Von Safaris ohne Menschenmassen über das glitzernde Wasser des Malawisees (auch bekannt als „Kalender-See“) bis hin zur missverstandenen Hyäne, die einfach nur nach Hause wollte ... Malawi hat selbst für den erfahrensten Reisenden Überraschungen parat.
Wir tauchen ein in die Welt der Big Five, Strände am See, gefühlvoller Hochländer und farbenfroher Buntbarsche, die Du wahrscheinlich schon in Aquarien gesehen hast, aber noch nie in freier Wildbahn. Du erfährst, wie eine klassische zweiwöchige Reiseroute aussehen könnte und was Du für Unterkünfte und Essen erwarten kannst (Spoiler: keine riesigen Hotelketten, aber jede Menge Seele).
Lindsay gibt Insider-Tipps, erzählt lustige Geschichten und verrät, was das „warme Herz Afrikas” wirklich warm macht. Egal, ob Du noch nie viel über Malawi gehört hast (abgesehen von Madonna und einem Baby...) oder bereits Deine zweite Reise planst, diese Folge wird Dich neugierig machen, inspirieren und vielleicht sogar ein wenig hungrig auf Nsima Pap und Curry machen.
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Ulendo Safaris: https://ulendo.net/
Malawi Tourism: https://visitmalawi.mw/
Ein Vorschlag für eine Malawi Reiseverlauf:
- Lilongwe: https://visitmalawi.mw/lilongwe-capital-city/
- Majete Wildlife Reserve: https://www.africanparks.org/the-parks/majete
- Liwonde National Park: https://www.africanparks.org/the-parks/liwonde
- Zomba Plateau in the Highlands: https://www.malawitourism.com/regions/south-malawi/zomba-plateau/
- Mulanje area: https://visitmalawi.mw/mulanje-and-thyolo/
- Shire Highlands: https://en.wikipedia.org/wiki/Shire_Highlands
- Lake Malawi: https://www.malawitourism.com/experiences/lake/
- Senga Bay: https://www.malawitourism.com/regions/central-malawi/salima-senga-bay/
- Nyika Plateau: https://en.wikipedia.org/wiki/Nyika_Plateau
- Nyika National Park: https://www.malawitourism.com/regions/north-malawi/nyika-national-park/
- Mandala House in Blantyre: https://societyofmw.org/the-mandala-house/
- The Makokola Retreat: https://makokola.com/
African Parks: https://www.africanparks.org/
Nkhotakota Wildlife Reserve: https://www.africanparks.org/the-parks/nkhotakota/visit-nkhotakota
Kasungu National Park: https://www.malawitourism.com/regions/central-malawi/kasungu-national-park/
Peace Parks: https://www.peaceparks.org/
Moving 500 elephants in Malawi: https://www.nationalgeographic.com/photography/article/500-elephants-move-malawi-africa-video-spd
Cichlids – article about Lake Malawi: https://www.smithsonianmag.com/science-nature/mystery-lake-malawi-180971442/
Idi Amin and the expulsion of Asians from Uganda: https://en.wikipedia.org/wiki/Expulsion_of_Asians_from_Uganda
The Musician and Poet - Q Malewezi: https://en.wikipedia.org/wiki/Qabaniso_Malewezi
The Malawian Comedian from Britain’s Got Talent (and more): Daliso Chaponda
https://dalisochaponda.com/ and https://www.youtube.com/watch?v=WqUDzfjuGbg
Nsima Pap Recipe – how to make Malawi’s traditional food: https://orantcharitiesafrica.org/learn-to-make-nsima-malawis-staple-food/
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Willkommen zu einer neuen Folge von Africa with André, wo wir Afrika Feiern - One Story at a Time.
[:Und ich denke, das bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Malawi ist ein Land, das sehr selten in den internationalen Nachrichten auftaucht, abgesehen von Madonna und einem Baby vielleicht.
Und ich vermute viele Menschen hätten Mühe, Malawi auf einer Weltkarte zu finden. Daher erstmal ein paar Fakten: Malawi liegt im südlichen Afrika, grenzt im Westen an Sambia, im Nordosten an Tansania und Mosambik umschliesst die südliche Hälfte des Landes.
Es ist etwa halb so gross wie Grossbritannien, und ein Drittel so gross wie Deutschland, mit einer Bevölkerung von etwas über 21 Millionen Menschen.
Heute möchte ich euch Lindsay von Ulendo Safaris vorstellen. Der deutsche Text wird von Iris Becker eingesprochen, schon mal vielen Dank dafür.
Lindsays Team war seit Jahren mein Partner vor Ort in Malawi und ich freue mich, sie euch vorzustellen, um Malawi ein Stück näher zu bringen.
Hallo Lindsay und willkommen in meinem Podcast.
[:[00:01:18] André: Kommen wir direkt zum Wesentlichen bevor wir ins Detail gehen. Gib mir deinen 30-Sekunden-Elevator-Pitch, warum jemand Malawi besuchen sollte.
[:[00:01:43] André: Das klingt nach einem dieser Länder, das von Touristen überrannt sein sollte, aber zum Glück ist es das nicht.
[:[00:01:57] André: Stell dich doch kurz vor, Lindsay, wo bist du aufgewachsen und wie lange führst du Ulendo-Safaris schon? Du hast das ja mit deinem Mann, Rob, zusammen gestartet.
[:[00:02:23] André: Ja, das verstehe ich.
[:[00:02:31] André: Wow, also fast 30 Jahre.
[:Wir waren ihr Marketing-Team. Nach ein paar Jahren wollten wir aber Malawi als Ganzes vermarkten nicht nur eine Unterkunft. Und so entstand Ulendo. Meine Wurzeln liegen ganz fest in Malawi, meine Eltern zogen in den frühen 60er Jahren ins Land. Malawi ist also schon sehr lange mein Zuhause.
[:[00:03:14] Lindsay: Wow, das ist beeindruckend.
[:[00:03:32] Lindsay: Ja, dort ist es ziemlich hügelig.
[:[00:03:39] Lindsay: Genau.
[:Nimm uns doch vielleicht mal auf eine klassische zweiwöchige Reiseroute für Erstbesucher. Was würdest du da empfehlen?
[:Von dort würde ich in den Süden nach Majete oder zum Liwonde Nationalpark fahren, für ein bisschen Safari, beide bieten gute Tierbeobachtung.
Majete ist etwas abgelegener und rauer, während Liwonde wunderschöne Bootsafaris und üppige Landschaften bietet.
[:[00:04:34] Lindsay: Danach würde ich mich für ein bisschen Zeit in die Highlands schleichen, entweder auf dem Zomba-Plateau mit Blick auf die alte Kolonialhauptstadt mit nebligen Waldwanderungen, oder etwas weiter südlich in Mulanje im Teeplantagengebiet. Mit dramatischen Berglandschaften frischer Luft und dann die Beine vertreten, das ist ideal nach einer Safari.
[:[00:05:05] Lindsay: Es ist einfach grün und zerklüftet, und weil es oben im Tal liegt und nicht unten im Shire, nennen wir es Hochland.
Zomba war übrigens die alte Kolonialhauptstadt. Sie war so etwas wie das Juwel in der Krone der verschiedenen Hauptstädte. Alle, die mit der Hitze nicht klarkamen, zogen dorthin
[:[00:05:29] Lindsay: Genau es kann immer noch heiss werden, aber eben nicht wie unten im Tal.
[:[00:05:36] Lindsay: Ja, genau, das ist fast das ganze Jahr über wunderbar grün. Danach also nach Safari und Wandern, würde ich mich am See entspannen. Ich würde es am südlichen Seeufer langsam angehen lassen, wenn wir schon zwei Wochen Zeit haben.
[:[00:06:01] Lindsay: Ja, Windsurfen geht. In der Mitte und im Norden des Sees gibt es sogar ziemlich hohe Wellen. Ich habe das früher als Kind bei Sanga Bay gemacht, also Bodysurfing, nicht richtiges Surfing. Aber es gibt schon hohe Wellen. Im Süden ist das Wasser ruhiger, fast wie am Mittelmeer.
Und wenn man noch mehr Zeit hätte, könnte man den Norden erkunden, zum Beispiel das Nyika-Plateau, das ist fast wie eine Überraschung in Afrika. Es sieht eher aus wie Schottland, aber mit afrikanischer Tierwelt.
[:[00:06:38] Lindsay: Naja, Elefanten gab es mal im Hochplateau, aber die sieht man kaum. Es gibt aber Zebras, Rappenantilopen, Eland, sogar Leoparden.
[:Wie ist es mit Blantyre, die andere grosse Stadt? Das war jetzt nicht Teil deiner Route.
[:[00:07:08] André: Ist Blantyre überhaupt ein Besuch wert? Oder ist es einfach eine mittelgrosse afrikanische Stadt mit vielen grauen Gebäuden?
[:[00:07:24] André: Du sprichst gerade eigentlich mit jemandem der ein grosser Fan von afrikanischen Städten ist. Ich liebe Nairobi und auch Johannesburg.
[:[00:07:32] André: Cool, aber ernsthaft, gibt es in Blantyre was Interessantes, Märkte oder Kunstszenen oder...
[:[00:07:49] André: Und wie ist die Restaurantszene?
[:Die meisten Lodges und Hotels servieren sehr westliches Essen, Steak Burger und Pommes, aber manchmal gibt es traditionelle Abende mit Nsima Pap, Chicken Curry mit Reis, oder Hühnchen mit Pommes.
[:[00:08:21] Lindsay: Und die Curries in Malawi sind grossartig, ich merke hier in England, wie gut die indischen Restaurants in Malawi tatsächlich sind.
[:[00:08:33] Lindsay: Ja, schon recht viele. Viele sind nach Idi Amins Ausweisung aus Uganda in den Süden nach Malawi gekommen.
[:Für alle die, die es nicht wissen, Idi Amin war ein Diktator in Uganda, der im August 1972, alle Asiaten im Land 90 Tage Zeit gegeben hat, das Land zu verlassen. Sie durften nur sehr wenig Geld und persönliche Gegenstände mitnehmen.
Manche sind nach England umgezogen und andere haben im restlichen Ostafrika ein neues Zuhause gefunden. Ich habe dort auch einen Link zu der entsprechenden Wikipedia-Seite in die Shownotes gepackt.
In Afrika gibt es von Land zu Land grosse Unterschiede was die Unterkünfte angeht. Ich habe schon in Strohhütten, Zelten und was man normale Hotels nennen kann, gewohnt. Lindsay, wie sieht es in Malawi aus? Was können wir da erwarten?
[:Und es ist alles günstiger als in Botswana.
[:[00:09:58] Lindsay: Ja, genau, und keine mit 100 Zimmern oder so, also deutlich kleiner.
[:Was ist eigentlich dein Lieblingsort in Malawi, Lindsay?
[:Ich habe wunderbare Kindheitserinnerungen von langen Spaziergängen, Picknicks und Forellenangeln. Es ist ein Ort, der gut ist für die Seele.
[:[00:10:49] Lindsay: Ja, das würde ich auch über Nyika sagen, aber es ist wahrscheinlich nicht jedermanns Eindruck von Afrika.
[:[00:11:07] Lindsay: Und dann habe ich noch einen zweiten Lieblingsort. Das ist das Makokola Retreat im südlichen Teil des Malawi-See, denn dort haben Rob und ich geheiratet.
[:[00:11:20] Lindsay: Ich denke, es ist eine persönliche Sache, weil ich dort gearbeitet habe, aber es ist auch wunderschön gelegen.
[:Oder, siehst du euch eher als Teil von Ostafrika, Lindsay?
[:[00:11:50] André: Interessant, ich hätte es nicht als Zentralafrika betrachtet. Für mich ist das diese schwer zu greifende Region mitten im Kontinent, in der es immer mal wieder Unruhen gibt. Malawi ist viel zu friedlich, um dazu zu gehören. Geografisch gesehen, macht Zentral-Ostafrika aber schon Sinn.
[:[00:12:10] André: Religionsmässig gibt es in Malawi eher weniger Moslems, Malawi ist überwiegend christlich, oder?
[:[00:12:19] André: Das spricht dann natürlich auch wieder für Ostafrika, denn Mosambik verläuft ja ebenfalls von Süd nach Ostafrika und grenzt oben an Tansania. Und im Norden ist Mosambik auch geprägt.
[:[00:12:35] André: Du hast erzählt, dass Malawi zwar kein Küstenstaat ist, man aber trotzdem eine Busch-und-Beachreise machen kann.
Fangen wir mit der Tierwelt an, das ist ja für viele ein Hauptgrund, nach Afrika zu reisen. Welche Tiere kann man in Malawi sehen?
[:Aber, ich war im Januar mit meinen Eltern im Liwonde-Nationalpark, hier in Malawi, und wir hatten fantastische Sichtungen. Man kann inzwischen in Malawi die Big Five sehen, was viele nicht erwarten. Und African Parks hat vor etwa 15 Jahren Majete, und vor rund 10 Jahren Liwonde übernommen, und jetzt haben wir dort wieder alles.
Majete ist eher rau und ursprünglich. Man biegt um die Ecke, und plötzlich steht ein Tier da. Liwonde ist dagegen ruhiger, hat einen grossen Fluss, viele Krokodile und Nilpferde, der Shire River ist voll davon. Ich würde sagen, Liwonde ist der eindrucksvollere Park, Majete ist die unerwartete Überraschung.
[:[00:13:48] Lindsay: Ja, beide im Süden. Im Norden gibt es dann noch das Nkhotakota-Wildreservat. Auch das wird inzwischen von African Parks verwaltet, seit etwa fünf Jahren.
Vielleicht hast du von diesem Riesenprojekt mit den Lastwagen gehört? Fünfhundert Elefanten auf dem Lastwagen, von Liwonde nach Nkhotakota, das sind etwa vierhundert Kilometer.
[:[00:14:13] Lindsay: Ja. Die Ellies in Nkhotakota entspannen sich jetzt langsam, am Anfang waren sie ziemlich nervös.
Ich würde das als ein Reservat betrachten, noch gibt es dort nicht so viele Tiere, aber der Bestand wächst.
[:[00:14:28] Lindsay: Du hast Kasungu erwähnt, ein Park im Westen, der von Peace Parks betrieben wird. Der hatte schwierige Zeiten, aber jetzt erholt sich der Tierbestand wieder. Ich habe schöne Kindheitserinnerungen an Kasungu. Er liegt nur anderthalb Stunden von Lilongwe entfernt, und wir sind oft dorthin gefahren.
Ich liebe den Kasungu und freue mich, dass er jetzt mehr ins Blickfeld gerät.
[:Am Ende kam ich dann auf die Idee, Badetücher unter die Hinterräder zu legen, das gab den Reifen dann genug Halt, dass wir wieder losfahren konnten. Wie sind denn die Strassen heute so?
[:[00:15:38] André: Bei uns hat es kurz zuvor geregnet, deshalb sind wir stecken geblieben. Die Strasse war nicht wirklich schlecht, wir hatten einfach Pech mit einer matschigen Stelle.
[:[00:15:47] André: Aber zurück zur Tierwelt. Es ist toll, dass ihr jetzt die Big Five habt. Das zieht sicher ein paar Erstbesucher an. Aber meiner Erfahrung nach, wird Malawi eher von Leuten besucht die schon andere Afrika-Länder kennen.
Daher meine Frage, ja, ihr habt die Big Five, aber kann man sie auch wirklich sehen oder ist es nur schön, sagen zu können, dass ihr sie habt? Manche Parks auf dem Kontinent behaupten ja sie hätten die Big Five, aber die drei Löwen sieht man zweimal im Jahr, und die zwei Elefanten nur an einem bestimmten Wasserloch. So dramatisch ist es bei euch aber nicht, oder?
[:[00:16:34] André: Das freut mich zu hören.
[:[00:16:56] André: Was ist denn die beste Reisezeit für Malawi?
[:[00:17:23] André: Oh, wow.
[:[00:17:48] André: Das macht Sinn. Und das Wetter ist im Norden und Süden ziemlich ähnlich, es ist nicht so, dass es im Norden eine andere Regenzeit hat als im Süden.
[:[00:18:03] André: Ich glaube, viele Leute können nicht einschätzen, wie riesig der Malawi-See ist, 580 Kilometer lang, mit über 240 Kilometer Uferlinie, nur in Malawi, denn der See wird mit Nachbarländern geteilt.
[:[00:18:25] André: Oh, das ist aber cool, sehr lustig.
Bei einem so grossen See ist es nicht überraschend, dass es viele Strände gibt. Ich habe an einem Strand bei Nkhata Bay übernachtet, wo es weniger entwickelt, ist als in Cape McLear im Süden.
Erzähl uns doch von den Wasser- und Strandaktivitäten, die wir am See machen können.
[:Das südliche Ende bezeichnen wir als das Mittelmeer, es ist ruhiger, und die Wellen nicht so hoch. Den mittleren und nördlichen Teil nennen wir den Atlantik. Je nach Wetterlage gibt es dort schön grosse Wellen, und die weissen Strände im Norden sind traumhaft. Und im Süden gibt es die Inseln wie Mumbo und Domwe, und die sind perfekt für barfuss in der Hängematte liegen Ferien. Also ein echtes Stranderlebnis mit Sand, Schwimmen und traumhaften Sonnenuntergängen.
[:[00:19:32] Lindsay: Es ist etwas kühler als das Mittelmeer, so um die 20 Grad.
[:Es gibt eine Menge Aktivitäten, die man auf dem Wasser machen kann, denke ich, wie Windsurfen, Kanufahren oder Kajakfahren.
[:[00:20:10] André: Und beim Tauchen muss es schon sehr, sehr schöne Fische zu sehen geben. Klar gibt es keine Korallen, denn dafür braucht man Salzwasser, aber es ist ja sehr interessant dort zu tauchen?
[:[00:20:32] André: Oh wirklich? Ich werde ‘nen link in die Show Notes packen für diejenigen unter uns, wie auch ich, die keine Buntbarsche kennen.
[:[00:20:51] André: Wow, dann meinst du also, dass eine Art Buntbartfische links von einem bestimmten Felsen leben und auf der anderen Seite desselben Felses lebt eine andere Art Buntbarsch. Und sie vermischen sich überhaupt nicht?
[:[00:21:05] André: Krass, das ist ja der Wahnsinn!
[:[00:21:18] André: Aha, also sind es diese klassischen bunten Fische, die viele Leute gerne im Aquarium haben, die irgendwie mit Dory verwandt sind.
[:[00:21:33] André: Ah, stimmt. Und hier kannst du sehen, freier Wildbahn sehen. Und das ist unten in der Nähe von Cape McLear?
[:[00:21:46] André: Dann habe ich noch eine letzte touristische Frage: wie bewegt man sich als Tourist in Malawi am besten im Land rum? Denn ich nehme an, die meisten Leute wollen nicht mit dem Fahrrad rumreisen wie mein Bruder und ich.
Ein Mietwagen ist wahrscheinlich am besten und nicht unbedingt ein SUV?
[:Aber ein Auto zu mieten und herumzufahren ist sehr, sehr einfach und überhaupt nicht stressig. Die meisten Leute am Strassenrand sprechen Englisch, es ist also ein einfaches Land, in dem man sich gut zurechtfinden kann.
Die andere Möglichkeit, sich vorzubewegen, sind kleine Flugzeuge, wenn man also... nicht so viel Zeit hat, kann man auch mit dem Flugzeug an verschiedene Orte kommen, aber man muss das Budget dafür haben.
[:Malawi ist für mich eines dieser Länder, in denen man unterwegs in kleinen Läden anhält oder hier und da sich mit Menschen unterhält. Das macht es meiner Meinung nach zu einer so reichen Erfahrung.
[:Obwohl ich dort aufgewachsen bin, verblüfft es mich immer wieder, dass man mitten im Nirgendwo anhalten kann, und irgendwo ein Haus steht, in dem jemand ein kaltes Getränk anbietet.
[:Malawi wird "Das Warme Herz Afrikas" genannt, und es hat wirklich mit die freundlichsten Menschen, die ich auf allen meinen Reisen begegnet bin. Und gleichzeitig, und ich sage gleichzeitig ganz absichtlich, gleichzeitig ist Malawi eines der ärmsten Länder.
Ich sage das so, weil ich definitiv einen Zusammenhang zwischen der Armut in manchen afrikanischen Ländern, und der gleichzeitigen Grosszügigkeit und Herzlichkeit der Menschen gesehen habe.
Und das ist etwas, was mir in Malawi wirklich sehr stark aufgefallen ist. Würdest du dem zustimmen, Lindsay?
[:Und du hast recht, je niedriger das Bruttoinlandsprodukt, desto grösser ist die Grosszügigkeit des Geistes, so scheint es.
[:[00:24:17] Lindsay: Nein, nein, das ist in Ordnung.
Die wichtigsten Wirtschaftszweige in Malawi sind Tabakanbau und Zucker.
Im Norden gibt es so viel Zuckerrohr und im Süden gibt es viel Tabak. Dazu kommt ein bisschen Bergbau und der Tourismus, aber die meisten Menschen sind Subsistenzbauern. Da es sich also viel um Landwirtschaft handelt, sind wir ziemlich anfällig für Wetter und globale Preisänderungen.
[:[00:24:43] Lindsay: Aber um deine Frage zu beantworten, ich denke, der Tourismus spielt eine immer wichtigere Rolle, um mehr Devisen nach Malawi zu bringen. Und du kannst einen positiven Einfluss haben, weil du als Tourist Arbeitsplätze schaffst, die lokale Unternehmen unterstützt und Naturschutzprojekte finanzierst.
Das sind alles kleine Dinge, die jede Lodge tut. Ich denke also, dass die Armut die Reise nicht in dem Masse betrifft, wie man es erwarten würde. Man denkt nicht, "oh, diese armen Leute", denn man fühlt sich sicher, willkommen und umsorgt. Es vertieft vielleicht die Erfahrung etwas und lässt einen vielleicht ein bisschen nachdenklicher reisen.
[:[00:25:30] Lindsay: Nein wird es nicht, und ich glaube auch, das ist ein Grund, warum so viele Leute noch nie von uns gehört haben. Dein erster Satz war, "warum habe ich noch nie von Malawi gehört?", das ist, weil wir nicht wegen schrecklicher Dinge in den Nachrichten waren.
[:Hast du eine herzerwärmende oder lustige Geschichte aus euren Erfahrungen?
[:Einer hat bei uns als Begrüsser am Flughafen gearbeitet, sein Name ist Levson. Er ist inzwischen im Ruhestand, aber eines Tages holten wir die Post vom Postamt ab, weil wir hier in Malawi immer noch Postfächer benutzen und man die Briefe nicht an die Haustür beliefert bekommt.
Und da war ein Brief an Levson adressiert. Und alles, was darauf stand war, "Levson Banda, Ulendo Safaris, Postfach "I can't remember"- also sie haben geschrieben, dass sie sich nicht mehr an die Postfachnummer erinnern können.
Das hat mich wirklich zum Lachen gebracht, und mir wieder mal klargemacht, wie wunderbar Malawi ist, dass er trotzdem seinen Brief bekommen hat.
[:[00:26:45] Lindsay: Und wenn jemand jemals mit Ulendo reist, würden sie sich an Levson erinnern, weil er die Gäste am Flughafen immer mit der gleichen Frage begrüsst hat, ob sie denn eine Giraffe gesehen haben.
Und dabei hat es keine Rolle gespielt, ob der Gast gerade aus Süd-Luangwa oder aus Süd-London angekommen ist.
[:[00:27:07] Lindsay: Keine Ahnung, er liebte Giraffen, aber das war immer sein erster Satz zu jedem, der aus dem Flugzeug kam.
[:Und was ist dein Lieblingstier Lindsay?
[:[00:27:20] André: Oh, wieso?
[:[00:27:41] André: Das ist wahr, das habe ich auch schon gesehen. Sie sind so sehr verspielt.
[:Wir hatten ein Hyänenweibchen, das nach Liwonde gebracht wurde, aber dann den Fluss überquerte und den ganzen Weg zurück nach Lilongwe kam, denn das war ihr Zuhause.
[:Und wenn du sagst sie kam zurück nach Lilongwe, dann meinst du schon die Stadt?
[:[00:28:15] André: Das bedeutet jetzt aber, dass wir aufhören müssen, über die Amerikaner zu lachen, wenn sie fragen, "also leben bei euch Löwen in der Strasse?"
"Nein, wir haben Hyänen".
[:[00:28:35] André: Sie ist also den ganzen Weg zurückgekommen? Das ist ja unglaublich... aber es gibt dort noch andere Hyänen oder lebt sie dort alleine? Weisst du das?
[:[00:28:50] André: Ich höre ihnen so gerne zu, und Hyänen sind auch sehr viel schöner als viele Leute denken.
[:[00:28:56] André: So und jetzt sind wir auch schon fast am Ende. Da habe ich nur noch eine Frage. Gibt es was Lustiges oder Interessantes über Malawi? Etwas wo Leute sagen würden, "wow, das wusste ich nicht".
[:Und dann gibt es den Comedian Daliso Chaponda. Er wurde vor ein paar Jahren bei "Britain's Got Talent" Dritter.
[:[00:29:40] Lindsay: Unbedingt, Daliso ist sehr lustig, aber manchmal auch schockierend.
[:[00:29:45] Lindsay: Okay, dann schaut rein.
[:Lindsay, ganz, ganz lieben Dank, dass du dir Zeit genommen hast für uns. Es freut mich wirklich sehr.
[:[00:29:56] André: Ich hoffe, dass dieses Gespräch einige von euch, liebe Zuhörer, dazu inspiriert hat, ein neues Ziel zu erkunden, wenn ihr nach Afrika reist. Vielleicht zum ersten Mal oder vielleicht zum zweiten oder dritten Mal.
Heute haben wir darüber gesprochen, warum Malawi überhaupt eine Reise wert ist, was ihr von den Unterkünften erwarten könnt, und wir haben eine erste Reiseroute vorgeschlagen. Diese ist in den Shownotes hinterlegt.
Wir haben uns auch über die Tierwelt unterhalten, einschliesslich der hübschen und faszinierenden Buntbarsche, und über die Aktivitäten am Strand von Lake Malawi.
Und so, damit überlasse ich euch allen das Träumen. Bis zum nächsten Mal!